Der Bau der Pfarrkirche erfolgte in den Jahren 1910 bis 1911 nach den Plänen des Architekten Wilhelm Hector (Saarbrücken-St. Johann) im Stil der Neuromanik. Für die Ausführung der Bauarbeiten zeichnete der Bauunternehmer Ambré (Waldrach) verantwortlich.
Am 18. Juni 1911 wurde das fertiggestellte Gotteshaus von Bischof Korum konsekriert. Bei der Prüfung der Unterlagen von Kreisbaumeister Dr, Ing. Eberbach in Ottweiler wird die Kirche als „Miniaturkathedrale“ bezeichnet. In den darauffolgenden Jahren wurde die Ausgestaltung der Kirche im Innern Stück für Stück vervollständigt. Wegen eines finanziellen Engpasses stellte die „Mutterkirche“ Illingen ihren Barockaltar zur Verfügung. Dechant Hansen aus Illingen beschaffte die ersten Glocken für das Gotteshaus, die in den Tönen d, f und g läuten.
Am 7. Oktober 1912 wurde Dr. Maxein der erste Seelsorger in Hüttig-Raßweiler. Mit der Errichtungsurkunde vom 17. Dezember 1918 bzw. 27. Dezember 1918 wurde die Kapellengemeinde zur Pfarrei Hüttig-Raßweiler erhoben. 1924 erhielt das Gotteshaus eine von der Firma Otto Kratochwil (Bonn) erbaute pneumatische Orgel, die ohne Strom und Mechanik bedient werden kann. Sie ist eines der wenigen historischen deuth-romantischen Instrumente der Region, die noch original erhalten und spielbar sind.
In den Jahren 1961/62 wurde die Kirche im Innern einer Restaurierung unterzogen und neu gestaltet. Die alte Kanzel wurde entfernt und zwei neue Ambonen im Chorraum aufgestellt. Das Kircheninnere erhielt von Maler Franz Nirspor (Zell) einen neuen Anstrich. Glasmaler Ferdinand Selgrad (Spiesen-Elversberg) gestaltete neue Kirchenfenster. Der aus Lindenholz von einem Oberammergauer geschnitzte Kreuzweg von 1962 besteht aus Halbreliefs ohne Rahmen. Unter Pfarrer Aloysius Heckmann erfolgte in Jahren 1977/78 eine erneute Renovierungsphase. So wurde z.B. das Kirchendach neu eingedeckt und die Kommunionbank entfernt. Die einzelnen Elemente der Kommunionbank wurden zu einem Sockel zusammengefügt, der bis heute als neuer achteckiger Zelebrationsaltar dient.
Die beiden Mittelstücke der Kommunionbank bilden den Fuß der beiden im Chorraum aufgestellten Ambonen Eine Neugestaltung erfuhr auch der Hochaltar. Die Kirche wurde ausgemalt und die Fresken über dem Altar gereinigt.
Im Chorraum befindet sich ein Altarretabel im neoromanischen Stil mit Darstellung der Hl. Familie.
Die Wand des Chores wird von einem Fresko ausgefüllt, das die wunderbare Broterzählung darstellt. Darüber befinden sich mehrere Fenster, von denen das Mittelfenster die Symbole des Vaters und des Heiligen Geistes, das Seitenfenster links vom Mittelfenster Margareta Maria Alacoque und das Seitenfenster rechts vom Mittelfenster Maria Magdalena zeigt. Im Altarraum befindet sich außerdem ein Altarkreuz mit Christus-Korpus, der 1977/78 neu gefasst wurde. Im linken Seitenchor befindet sich ein Marienaltar, der ebenso wie die Beichtstühle und die Pietà unter der Empore von Johannes Mettler (Morbach) stammen. Im rechten Seitenchor befindet sich ein Herz-Jesu-Altar, der gleichzeitig auch als Kriegergedächtnisaltar dient, und die figürliche Darstellung der Begegnung des Auferstanden mit Maria Magdalena zeigt.
Der aus weißem Sandstein bestehende Taufstein der Kirche befindet sich in der Vorhalle im Turmuntergeschoss, die als Taufkapelle dient. Die dortige Deckenmalerei und das Wandfries stellen den Heiligen Geist und Fische im Wasser dar. In der Westfassade kann eine Fensterrose bewundert werden.
Quelle: Benno Weiskircher, 100 Jahre Katholische Pfarrkirche St. Maria Magdalena Hüttigweiler, in: Festschrift 100, 1911-2011, St. Maria Magdalena Hüttigweiler. Unsere Pfarrgemeinde im Wandel der Zeiten, 12-22; St. Maria Magdalena (Hüttigweiler) aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie, abrufbar unter: https//de. Wikipedia.org/wiki/St._Maria_Magdalena_(H%C3/BCttigweiler)