Texte und Ausmalbilder zum Advent und den vier Adventssonntagen:

Hier findest du ein Ausmalbild zum Advent, das du ausdrucken kannst:

Ausmalbild_Advent

Außerdem findest du hier immer den Text, eine Erklärung und ein Bild zum Evangelium, also der Frohen Botschaft Jesu, die wir an den vier Adventssonntagen hören:

1.Adventssonntag:

Ausmalbild 1_Advent_

Bibeltext: Mt 24, 37-44 – in Leichter Sprache

Jesus erzählt, wie es ist, wenn die neue Welt von Gott anfängt.
Die Leute fragten Jesus: Wie ist das, wenn die Welt aufhört?
Und wenn die neue Welt von Gott anfängt?
 Jesus sagte: Ihr könnt merken, wenn die Welt aufhört.
Und wenn die neue Welt von Gott anfängt.
Ihr merkt das genauso, wie ihr merkt, dass der Frühling kommt.
Wenn der Frühling kommt, fangen die Blumen zu blühen an.
Die Bäume werden grün. Die Vögel singen. Dann wissen alle Menschen:
Jetzt kommt der Frühling.
Wenn die Welt aufhört, hört die Sonne auf zu scheinen. Und der Mond.
Und die Sterne. Aber ihr seht das Zeichen von Gott am Himmel.
Gott schickt die Engel aus. Die Engel holen alle Menschen von der ganzen Welt zusammen.
 
Jesus sagte: Alles, was ich euch erzähle, stimmt wirklich.
Aber niemand weiß, wann das passiert. Nur Gott im Himmel weiß, wann alles passiert.
 
Jesus sagte: Bleibt wachsam in eurem Herzen.
– Wachsam sein heißt:
Aufpassen wie einer aufpasst, damit kein Dieb kommt.
– Wachsam sein heißt:
Im Herzen daran denken, dass einmal die neue Welt von Gott
anfängt.
– Wachsam sein heißt:
Im Herzen daran denken, dass Gott alle Menschen zu sich holen will.
Wenn ihr im Herzen wachsam bleibt, dann könnt ihr euch freuen:
Weil die neue Welt von Gott anfängt.

© evangelium-in-leichter-sprache.de

Für Kinder:

Gott will bei den Menschen sein. Wer freut sich darüber? Wer erwartet ihn? Wer erkennt ihn?

Jesus sagt seinen Freunden: „Wenn Gott wiederkommt, lädt er die Menschen ein. Dann wird es so sein: Zwei Männer arbeiten auf dem Feld. Einer wird ihn erkennen und mitgehen. Der andere erkennt ihn nicht und bleibt zurück. Oder zwei Frauen mahlen auf dem Feld das Getreide. Die eine wird ihn erkennen und mitgehen. Die andere erkennt ihn nicht und bleibt zurück. Haltet euch bereit, damit ihr seine Einladung nicht verpasst und mit ihm gehen könnt“

Der Advent lädt ein, die Augen aufzuhalten und nach Spuren Gottes im Leben zu suchen. Wie das gehen kann? So, wie Jesus es den Menschen vorgelebt hat: einander helfen, einander trösten, füreinander da sein.

(Efi Goebel)

Für Erwachsene:

Die Reden Jesu von der Endzeit, vom Kommen des Messias, wird gerne als Prophezeiung über eine ungewisse Zukunft verstanden. Tatsächlich kann man sich die Bilder in der Rede Jesu vorstellen wie einen Hollywoodfilm mit viel Tricktechnik. Ob das im Sinne Jesu ist, erscheint mehr als zweifelhaft. Denn Wahrsagerei gilt in der Bibel immer als Scharlatanerie, als heidnische Unsitte.

Im Licht des Glaubens sind diese Aussagen immer spirituell zu verstehen. Das Kommen Christi ist ja nicht auf einen fernen Zeitpunkt verschoben. Kommen heißt hier übrigens nicht einfach Kommen. Leider kann die deutsche Bibel den griechischen Begriff – Parusie – nicht vollständig wiedergeben. Er heißt nicht nur Kommen, sondern auch Gegenwart oder  Anwesenheit. Er enthält also beides: Etwas ist schon da und kommt zugleich. Wie ist das zu verstehen?

Jeder Christ kennt das aus eigener Erfahrung. Eigentlich wissen wir, dass wir in Gottes grenzenloser Liebe immer und überall geborgen sind. Aber bis gerade hatten wir es doch tatsächlich vergessen. Eigentlich nicht wirklich vergessen, bloß gerade nicht auf dem Bildschirm. Dummerweise kann man diese plötzliche Erinnerung nicht planen. Niemand kann für die Zukunft glauben. Glauben heißt, sich hier und jetzt in der unüberbietbaren Gemeinschaft mit Gott zu wissen.

Wachsam sein heißt nichts anderes, als das Wichtigste in unserem Leben niemals zu vergessen. Wachsam sein ist übrigens keine Tätigkeit, sondern ein Zustand. Wir sollen also nicht zusätzlich zu unserer Arbeit immer an Gott denken, sondern so arbeiten wie Menschen, die sich der bedingungslosen Liebe Gottes völlig sicher sind.

(Diakon Dr. Andreas Bell)


2. Adventssonntag:

Ausmalbild

Rätsel zum 2. Advent

Bibeltext: MK 1, 1-8

In Leichter Sprache

Die Menschen bereiten sich vor,
damit Jesus kommen kann
Jesus ist der Sohn von Gott.
Trotzdem sieht Jesus wie andere Menschen aus.
Wie können wir merken, dass Jesus der Sohn von Gott ist?
Und dass Jesus wirklich von Gott kommt?
 
Gott hat selber gesagt, wie wir das merken können.
Gott hat es vor vielen Jahren zu Jesaja gesagt.
Jesaja ist ein Prophet.
Ein Prophet ist ein Mann, der in seinem Herzen mit Gott redet.
Der Prophet erzählt den Menschen, was Gott zu ihm sagt.
 
Gott sagte zu Jesaja:

So könnt ihr merken, wenn mein Sohn zu euch kommt:
Dann sagt euch ein Mann Bescheid.
Der Mann ist ein besonderer Mann.
Der Mann wohnt in der Wüste.
Die Wüste ist heiß.
Keiner kann in der Wüste wohnen.
Aber dieser Mann kann in der Wüste wohnen.
Der Mann in der Wüste hat eine laute Stimme.
 
Der Mann ruft:

Macht euch bereit.
Baut eine Straße.
Baut einen Weg.
Baut den Weg bis in euer Herz.
Weil der Sohn von Gott kommt.
 
Jesaja schrieb alles auf, was Gott sagte.
Damit alle Menschen Bescheid wissen.
Die Menschen warteten jeden Tag.
Die Menschen guckten jeden Tag in die Wüste.
Ob ein Mann da ist, der eine laute Stimme hat.
Die Menschen mussten lange warten.
 
Endlich war ein Mann in der Wüste.
Der Mann hieß Johannes.
Johannes hatte eine laute Stimme.
 
Johannes rief laut:

Macht euch bereit.
Baut eine Straße.
Baut einen Weg.
Baut den Weg bis in euer Herz.
Weil einer kommt.
Der kommt von Gott.
Der ist viel stärker als ich.
Und viel wichtiger.
Der ist alleine wichtig.
Er bringt euch den Heiligen Geist.
Und gießt den Heiligen Geist in euer Herz.
 
Die Menschen hörten Johannes zu.
Johannes ging zu einem Fluss.
In dem Fluss war viel Wasser.
Johannes tauchte die Menschen ins Wasser.
Johannes sagte:

Ich tauche euch ins Wasser.
Dann seid ihr ganz im Wasser.
Bald kommt der Sohn von Gott.
Der Sohn von Gott taucht euch in den Heiligen Geist.
Dann seid ihr ganz im Heiligen Geist.
Und ganz in Gott.
Das ist viel besser.
Und viel wichtiger.
 
Die Leute freuten sich.
Die Leute machten ihr Herz bereit.
Die Leute machten ihr Herz offen für Gott.

© evangelium-in-leichter-sprache.de

 

 

Für Kinder:

Wenn wichtige Menschen auftreten, werden sie in besonderer Weise angekündigt. Das war früher bei den Königen so, wenn der Herold vor dem König herlief und rief „Macht Platz für den König“. Das ist auch heute noch so. So werden im Fußballstadion die Spieler, die auf dem Platz stehen, groß angekündigt; oder im Fernsehen sagen die Moderatoren an, wer jetzt auftritt.

Jesus ist mehr als ein wichtiger Mensch. Er ist der Sohn Gottes. Deshalb wird er auch durch einen besonderen Menschen angekündigt: Johannes, den Täufer.

Johannes war besonders. Er konnte kraftvoll reden. Er erzählte den Menschen von Gott. Und er sagte ihnen, dass sie nicht einfach so weitermachen konnten wie bisher. Es sollte nicht mehr jeder nur an sich denken. Die Menschen sollten umkehren. Das heißt, sie sollten ihr Leben ändern und füreinander da sein: Die Reichen für die Armen und die Starken für die Schwachen. Als Zeichen der Umkehr taufte Johannes die Menschen im Fluss Jordan, der durch Israel fließt.

Johannes zeigt auch, dass Gott vor allem die Armen und Schwachen liebt. Deshalb zog er sich nicht vornehm an, sondern trug ein Gewand aus Kamelfell. Und er aß, was er fand: Heuschrecken und wilden Honig. So machte Johannes deutlich, dass man nur wenig braucht, um glücklich zu leben.

Die Leute glaubten Johannes. Sie kamen zum ihm, um ihn anzuhören. Viele taten, was er sagte, und ließen sich von ihm taufen.

Aber Johannes wusste, dass das noch nicht alles war. So weist er auf Jesus hin. Wie ein Herold ruft er aus, dass der Sohn Gottes kommen wird. Der ist noch wichtiger als Johannes. Denn Jesus wird nicht nur mit Wasser, sondern mit Heiligem Geist taufen. Das bedeutet, dass Jesus Gott selbst zu uns Menschen bringt. Dafür will Johannes die Menschen vorbereiten – auch uns!

(Dr. Werner Kleine)

Für Erwachsene:

Der Evangelist Markus ist leider überhaupt nicht an Jesu Geburt interessiert. Die schöne Geschichte mit Maria und Josef und dem Stall und das ganze Weihnachtsfest hätten wir nicht, wenn es nur diesen einen Evangelisten gegeben hätte.

Markus ist an etwas ganz anderem interessiert, nämlich an der Frage: Was für einer ist dieser Jesus? Seine Antwort lautet: Er ist der Christus, der Sohn Gottes. Nicht ein besonders netter oder tüchtiger Mensch, weder Revolutionär noch Geistesgröße, sondern der Sohn Gottes, also Gott selbst in Menschengestalt. Niemand Geringeres als dieser.

Aber das muss Markus begründen. Deshalb zitiert er den Propheten des Alten Testamentes und beweist seinen Lesern, dass durch Johannes den Täufer diese Voraussage erfüllt worden ist: Jetzt kommt wirklich Gottes Sohn. Und Johannes der Täufer sagt das sogar selber, dieser berühmte Prediger, zu dem das ganze Land pilgerte. Nichts anderes lässt Markus ihn sagen als dass er, Johannes, nur der Vorgänger des Eigentlichen ist. Nicht mal einen Namen gibt Johannes dem Erlöser. Aber er lässt keinen Zweifel daran, dass etwas ganz ungeheuerliches bevorsteht.

Bei aller Weihnachtsromantik kann es nichts schaden, sich die ersten Worte des Evangelium genau anzuhören: Es wird etwas ganz ungeheuerliches passieren.

(Diakon Dr. Andreas Bell)


3. Adventssonntag

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Johannes erklärt den Menschen,
dass ein Mann von Gott kommt.

Gott wollte, dass Johannes den Menschen erklärt:

Bald kommt der, den Gott versprochen hat.
Darum ging Johannes an einen Fluss.
In dem Fluss war viel Wasser.
Johannes rief laut:

Macht euch bereit.
Baut einen Weg.
Baut den Weg bis in euer Herz.
Weil einer kommt.
Der kommt von Gott.

Viele Menschen hörten Johannes zu.
Johannes tauchte die Menschen ins Wasser.
Die Menschen sollten dabei denken:

So wäscht Gott alles Schlechte von mir ab.

Die Menschen freuten sich.
Aber viele Leute wunderten sich.
Zum Beispiel die Politiker.
Und die Priester.
Und die Religionsgelehrten.

Die Politiker und Priester und Religionsgelehrten fragten Johannes:

Du hast gesagt, da kommt einer von Gott.
Bist du selber der besondere Mensch, der von Gott kommt?

Johannes sagte: Nein.
Ich bin nicht der besondere Mensch, der von Gott kommt.

Die Politiker und Priester und Religionsgelehrten fragten:

Bist du der Prophet, den Gott versprochen hat?
Redest du in deinem Herzen oft mit Gott?

Johannes sagte: Nein. Dieser Prophet bin ich nicht.

Die Politiker und Priester und Religionsgelehrten fragten: Wer bist du denn?

Johannes sagte: Ich bin eine laute Stimme.
Ich rufe: Macht euch bereit.
Baut einen Weg.
Baut den Weg bis in euer Herz.
Weil einer kommt.
Der kommt von Gott.

Die Politiker und Priester und Religiongelehrten fragten: Warum tauchst du denn die Menschen ins Wasser?
Darfst du das überhaupt?

Johannes sagte: Das Wassertauchen ist ein Zeichen.
Damit ihr wisst, wie es ist, wenn der von Gott kommt.
Ihr wisst nämlich gar nicht, wer das ist, der von Gott kommt.
Der, der von Gott kommt, taucht euch in den Heiligen Geist.
Das Eintauchen in den Heiligen Geist ist wichtig.
 

Der, der von Gott kommt, ist schon da.
Der, der von Gott kommt, steht schon mitten unter euch.
Der, der von Gott kommt, ist viel wichtiger und besser als ich.